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Greenwashing erkennen und vermeiden

Was ist Greenwashing?

Greenwashing beschreibt den Versuch von Unternehmen, sich durch Werbung, Label oder Aussagen ein umweltfreundliches Image zu geben, ohne dass die beworbenen Maßnahmen tatsächlich einen relevanten Nachhaltigkeitseffekt haben. Für Kund:innen ist das oft schwer zu erkennen – und hier können Sie als Reiseberater:in aktiv unterstützen.

Ein Beispiel

Strohhalme aus (Alt-) Papier klingen umweltfreundlicher als Plastikstrohhalme, verursachen aber weiterhin hohe Mengen an Abfall, denn auch sie werden nach Nutzung entsorgt. Wiederverwendbare Strohhalme oder der Verzicht auf Strohhalme sind ein Zeichen für echtes Nachhaltigkeitsbestreben.

Gut zu wissen!

Mit der neuen EU-Richtlinie Empowering Consumers Directive (EmpCo) wird Greenwashing künftig gesetzlich verboten. Unternehmen müssen künftig klare, überprüfbare Nachhaltigkeitsaussagen treffen. Vage Angaben zu Umwelt- oder sozialen Themen, Naturschutz, Arbeitsbedingungen, Menschenrechte, ethisches Verhalten sind dann verboten.

Woran Sie Greenwashing erkennen können

Unklare Begriffe

„Umweltfreundlich“, „nachhaltig“, „klimaneutral“, „grün“ ohne weitere Erklärung.

Fehlende Transparenz

Keine Angaben zu Zertifikaten, Standards oder konkreten Maßnahmen.

Eigenkreierte Labels

Logos, die wie ein Nachhaltigkeitssiegel aussehen, aber von dem Unternehmen selbst stammen.

Überbetonung einzelner Maßnahmen

z.B. „Plastikstrohhalme abgeschafft“ – während in weitaus bedeutenderen Bereichen keine Maßnahmen genannt werden.

Komplexe Ausgleichs- versprechen

CO₂-Kompensation wird als vollständige Lösung verkauft, ohne, dass über konkrete Wege der Reduktion gesprochen wird. Wir erinnern uns: „Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren“

Welche der folgenden Beispiele sind Greenwashing, welche nicht?

Ziehen Sie die Beispiele in die Box, die Greenwashing beinhalten.

Greenwashing
Aussagen, die vage, werblich oder irreführend sind
Wenn Sie mit uns verreisen, pflanzen wir einen Baum. Dieser speichert jährlich 12 kg CO₂.
Unser Ziel ist es, bis 2035 vollständig klimaneutral zu sein.
Unser Hotel steht für echten Umweltschutz und faire Arbeitsbedingungen.
Wir verwenden umweltverträgliche Reinigungsmittel.
Wir gehen schonend mit Ressourcen wie Wasser um.

Handlungsempfehlungen

Nachhaken: Fragen Sie bei Veranstaltern nach, welche unabhängigen Zertifikate oder Standards hinter einem Angebot stehen, oder was konkret an Maßnahmen umgesetzt wird.

Kund:innen sensibilisieren: Erklären Sie, dass echte Nachhaltigkeit ein Qualitätsmerkmal ist und viele Bereiche umfasst – von Energie und Wasser über faire Arbeitsbedingungen bis hin zu Biodiversitätsschutz.

Positive Alternativen anbieten: Machen Sie Ihren Kund:innen bspw. auf Unterkünfte mit dem STAYFAIR-Siegel aufmerksam und erklären Sie kurz seine Bedeutung (siehe auch Kapitel 3.4).

Eigene Erfahrungen nutzen: Wenn Sie selbst schon in einer nachhaltig zertifizierten Unterkunft waren oder mit einem Veranstalter positive Erlebnisse gemacht haben, teilen Sie diese Eindrücke. Das schafft Vertrauen.

Fallbeispiel: Greenwashing im Beratungsgespräch

Wie reagiert man professionell, wenn Kund:innen auf irreführende Nachhaltigkeitsaussagen stoßen? Wähle die richtige Antwort der Reiseberaterin und verfolge, wie sich das Gespräch weiterentwickelt.
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